Noch am Samstag hatte Engin Vural nach dem ersten Saisonsieg des MSV Duisburg gegen die SpVgg Unterhaching jeden Grund zu feiern. Am Sonntagabend wurde der Trainer dann allerdings darüber informiert, dass der Verein sich mit Boris Schommers auf eine Zusammenarbeit geeinigt hat und er selbst zurück in die U19 rückt.
„Ich kann es nicht verbergen, dass ich über die Entscheidung enttäuscht bin“, gesteht der 38-Jährige gegenüber RevierSport. „Ich hätte mir natürlich gewünscht, weiterzumachen. Aber ich muss die Entscheidung akzeptieren und wünsche Boris Schommers und natürlich der Mannschaft für die nächsten Wochen viel Erfolg.“
Vural blickt zurück: "War eine schwierige Aufgabe"
Nach der 2:3-Niederlage gegen den SC Verl vor einigen Wochen wurde der Coach zunächst auf unbestimmte Zeit als Nachfolger von Torsten Ziegner aus der U19 hochgezogen. „Das war schon ein schwieriger Moment, weil wir nur fünf Tage bis zu Englischen Woche hatten, also nicht so viel Zeit, um mit der Mannschaft zu trainieren. Die ersten drei Gegner sind alle im oberen Tabellendrittel und Unterhaching ist als Neunter auch in der oberen Hälfte. Dazu sind wir mit zwei Auswärtsspielen gestartet“, betont Vural. „Ich weiß, dass man sich die Situation in so einer schwierigen Lage nicht aussuchen kann, aber in der Bewertung sollte man das schon berücksichtigen. Deswegen war es eine schwierige Aufgabe.“
Dabei konnte der MSV nach Niederlagen gegen Viktoria Köln (0:2) und Borussia Dortmund II (0:1) zu Beginn in den letzten beiden Spielen immerhin vier Punkte einfahren (0:0 gegen Münster, 1:0 gegen Unterhaching). „Ich bin davon überzeugt, dass wir vieles auf den Weg gebracht haben. Ich glaube, dass wir das Team innerhalb der kurzen Zeit stabilisieren konnten, dass wir Mannschaft und Fans wieder zusammengebracht haben und es geschafft haben, eine andere Atmosphäre in der Mannschaft und im Klub zu kreieren“, gibt sich der gebürtige Duisburger überzeugt. „Deswegen bin ich stolz, ein Teil davon gewesen zu sein.“
Dabei war der Coach jedoch nicht allein. „Auch wenn es eine sehr kurze Zeit war, möchte ich mich bei allen Mitarbeitern und insbesondere bei Präsident Ingo Wald und Baja (Branimir Bajic, Anm. d. Red.) bedanken.“ Bajic sprang als Co-Trainer im Team von Vural ein. „Außerdem gilt mein Dank der Mannschaft für die Offenheit und das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde und den Fans in der Stadt, an der Westender Straße und im Stadion für die Unterstützung. Die ist und war überwältigend.“
Ich will das erst mal alles sacken lassen, mich auf die nächsten Aufgaben konzentrieren und bin froh, dass ich nicht innerhalb kürzester Zeit eine Entscheidung bezüglich meiner Zukunft treffen muss.
Engin Vural
Nun geht es für den Coach jedoch zunächst zurück in die U19. „Wir nehmen das Training erst mal ganz normal wieder auf, dann werden die nächsten Tage und Wochen zeigen, wie es weitergeht“, kündigt Vural an.
Der Vertrag des Übungsleiters läuft im Sommer 2024 aus. Mit seiner Zukunft möchte sich der Mann, der bereits in seinem 14. Jahr beim MSV ist, nach den vielen Eindrücken, die in den vergangenen Tagen auf ihn einprasselten, aber noch nicht beschäftigen. „Der Verein kam auf mich zu und hatte eins, zwei Gedanken, die wir noch nicht zu Ende besprochen haben“, erklärt der Coach. „Aber ich will das erst mal alles sacken lassen, mich auf die nächsten Aufgaben konzentrieren und bin froh, dass ich nicht innerhalb kürzester Zeit eine Entscheidung bezüglich meiner Zukunft treffen muss.“